Das heutige St. Barbara-Hospital wurde am 24. März 1894 in Betrieb genommen.

Der damalige Pfarrer Franz Nonn hat seinen Plan, ein Krankenhaus für Gladbeck zu eröffnen, gegen zahlreiche Widerstände durchsetzen können. „Das Bedürfnis eines Krankenhauses in hiesiger Gemeinde ist geradezu ein schreiendes. Die Gemeinde zählt zirka 6.000 Seelen, die Belegschaft der Zeche Graf Moltke beträgt um 1.000 Mann“, so formulierte er seinerzeit sein Ansinnen. Im Jahr 1888 wurde der Antrag zur Errichtung des Krankenhauses bei der Königlichen Regierung in Münster gestellt.

Die Machbarkeit dieses Projekts war ganz eng mit seiner Finanzierbarkeit verknüpft. Der Rohbau schlug mit umgerechnet 40.000 Euro zu Buche. 4.000 Mark konnten bei einer Kollekte gesammelt werden, weitere 2.000 Mark steuerte die Grubenverwaltung bei, die Stadt übernahm die Kosten für eine Dampfheizung. Am 24. März 1894 wurde das Gladbecker Krankenhaus schließlich eröffnet.

Ursprünglich sollte das Hospital den Namen „Katholisches Krankenhaus zum göttlichen Herzen Jesu“ tragen. Dass es später den Namen der Heiligen Barbara – Schutzpatronin der Bergleute – erhielt, lag bei einer Revier-Bergbaustadt wie eben Gladbeck auf der Hand. Die Bewohner der Stadt, die dereinst das schwarze Gold aus der Erde holten, benötigten ein Krankenhaus. Schließlich waren Unfälle und Krankheiten an der Tagesordnung.

Im Haus wurden alle Kranken ohne Ansehen der Religion angenommen und behandelt. Dies war in den „Statuten des Krankenhauses zu Gladbeck“ festgelegt und vom damals zuständigen Bischof in Münster genehmigt worden. Es heißt darin u.a. in Paragraf 1: „Die Bestimmung des Krankenhauses zu Gladbeck ist die Aufnahme, Verpflegung und die ärztliche Behandlung der Kranken beiderlei Geschlechts, besonders armer Kranker”, und in Paragraf 8 steht: „Aufnahme im Krankenhaus finden vorzugsweise Kranke aus Gladbeck ohne Unterschied der Konfession. Über die Aufnahme entscheidet das Kuratorium, eventuell nach Beratung mit dem Anstaltsarzt.“ Weiter heißt es wörtlich: "Auswärtige Kranke sowie altersschwache Personen können, falls die Räumlichkeiten es gestatten, Aufnahme finden."

Ursprünglich als „Wohnhaus zur Krankenversorgung“ errichtet, entwickelte sich das Hospital über die Jahre rasant weiter – sowohl baulich wie auch medizinisch. Die Bevölkerungsexplosion in der Blütezeit des Bergbaus und Fortschritte in der Medizin machten Erweiterungen erforderlich. Damals wie heute war es den Verantwortlichen ein Anliegen, mit der Zeit gehen.

Mit seinen acht Fachabteilungen setzt das Haus auch in der Gegenwart einen starken Akzent für die medizinische Versorgungssituation in Gladbeck und Umgebung.

Seit 1999 gehört das St. Barbara-Hospital der Katholische Kliniken Emscher-Lippe GmbH (KKEL) an, die wiederum seit 2018 dem St. Augustinus-Leistungsverbund zugehörig ist.

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