Operative Intensivmedizin

Die operative Intensivmedizin umfasst die Überwachung, Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung lebenswichtiger Körperfunktionen wie Herz-Kreislauf, Atmung, Nieren- u. Leberfunktion, Regulierung des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Basenhaushaltes, Steuerung von Stoffwechselfunktionen, Substitution (Ersatz) von Blut -und Gerinnungsfaktoren unter Einsatz aller üblichen Monitoringverfahren inklusive Pulmonaliskatheter und Herzzeitvolumenmessung mittels Indikatorverdünnungsmethoden und Pulskonturanalyse. Wenn erforderlich, werden spezielle Infusionsspritzenpumpensysteme, eine künstliche Ernährung über Dauertropfinfusion, differenzierte Beatmungstechniken und Organersatzverfahren (Dialyse) angewendet.

Eine zentrale Aufgabe der postoperativen Intensivbehandlung ist es auch, für eine ausreichende Schmerzausschaltung des operierten/verletzten Patienten zu sorgen. Hier können im Einzelfall Katheterverfahren zur kontinuierlichen Schmerzausschaltung an einer Körperextremität (Plexuskatheter) oder am Rückenmark (Spinal-/Periduralkatheter) zum Einsatz kommen. Ansonsten steht den operierten Patient*innen ein selbst zu steuerndes Schmerzmedikamentenpumpensystem zur Verfügung. Dadurch ist es möglich, per Knopfdruck je nach Schmerzempfinden Menge und Häufigkeit der Schmerzmittelgabe im medizinisch vertretbaren Dosisbereich zu beeinflussen (PCA, d.h. patient controlled analgesia).


Patient Blood Management - Fremdblutsparende Maßnahmen im Vorfeld einer Operation

Patient Blood Management (PBM) ist ein interdisziplinäres, perioperatives Behandlungsmodell, das zum Ziel hat, durch Optimierung des patienteneigenen Blutvolumens einen komplikationslosen perioperativen Behandlunsverlauf zu gewährleisten, bei dem die Ärzt*innen mit möglichst wenig Fremdbluttransfusionen auskommen wollen.

Es erstreckt sich auf die durchzuführenden operationsvorbereitenden Schritte wie die Optimierung des roten Blutfarbstoffs und die Anzahl der roten Blutkörperchen vor einem operativen Eingriff durch entsprechende Labordiagnostik, ggf. die Gabe von verträglichen Eisenpräparaten intravenös drei bis vier Wochen vor einem operativen Eingriff sowie die Kalkulation der individuellen Reserven der Patient*innen.

Damit werden die Risiken einer bevorstehenden oder neu auftretenden Blutarmut (Anämie) auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig wird die Bereitstellungspraxis dem tatsächlichen Verbrauch angepasst. Insgesamt können Fremdbluttransfusionen mit dem PBM-Konzept zwar nicht ganz vermieden, aber deutlich reduziert werden.

Patient*innen, die sich für dieses Angebot interessieren, sollten frühzeitig, etwa vier Wochen vor einem geplanten operativen Eingriff, über ihre Hausärzt*innen oder die behandelnde Fachabteilung unter Telefon +49 2043 278-15700 Kontakt mit unserer Prämedikationsambulanz aufnehmen, um einen Beratungstermin zu vereinbaren.

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