Die Klinik für Neurologie des St. Barbara-Hospital Gladbeck führt eine Spezialstation für die Versorgung von Schlaganfallpatienten (Stroke Unit). Jährlich werden ca. 1.000 Patient*innen in dieser Überwachungs- und Behandlungseinheit versorgt. Die Einheit verfügt über sechs Betten und liegt in direkter Reichweite zur interdisziplinären Intensivstation, sodass jederzeit eine fachübergreifende Behandlung erfolgen kann.

Es erfolgt eine permanente Überwachung von Herzrhythmus, Blutdruck, Sauerstoffsättigung im Blut und Temperatur, um Ursachen und Komplikationen eines Schlaganfalls rasch zu klären und zu behandeln. Ziel ist es, Folgeerkrankungen (Lungenentzündung, Thrombosen) zu vermeiden und neurologische Symptome zu bessern. Hierzu gibt es ein speziell ausgebildetes und eng kooperierendes Team aus Ärzt*innen, Pflege, Ergo- und Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen und Sozialdienst.

Von der Stroke Unit aus werden innerhalb kurzer Zeit alle erforderlichen Untersuchungen (Bildgebung des Gehirns, Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße, Ultraschalluntersuchung des Herzens, EKG, Röntgen, Laboruntersuchungen) durchgeführt.

Unter Umständen erfolgt je nach Befundlage eine Lyse-Therapie als spezifische Behandlung des akuten Schlaganfalls zur Auflösung eines Blutgerinnsels. Hier soll durch eine intravenöse Gabe der Substanz eine Normalisierung der Durchblutung im Gehirn erreicht werden.

Für die Stroke Unit steht rund um die Uhr ein/e Mitarbeiter*in des Ärztlichen Dienstes zur Verfügung, die/der in Notfallsituationen unverzüglich tätig wird.

Schlaganfall (oder: Apoplex, Hirnschlag)

Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall und betrifft vor allem ältere Menschen.

Ursache für einen Schlaganfall ist entweder ein plötzlicher Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn oder eine Hirnblutung. In diesen Fällen erhält die betroffene Hirnregion zu wenig Sauerstoff und stirbt ab. Wichtigster Risikofaktor für einen Schlaganfall ist Bluthochdruck. In Deutschland zählt der Schlaganfall neben Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen.

Die Symptome bei einem Schlaganfall hängen von der betroffenen Region im Gehirn ab. Oft kommt es zur halbseitigen Lähmung und zu Sprachstörungen. Treten solche sogenannten neurologischen Ausfälle nur vorübergehend und ohne bleibenden Schaden zu hinterlassen auf, kann es sich um eine Vorstufe eines Schlaganfalls handeln (siehe TIA). Die Behandlung zielt in den ersten Stunden darauf ab, die Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnregion wiederherzustellen, damit möglichst wenig Hirngewebe zerstört wird.

Langfristig kann nach einem Schlaganfall eine konsequent durchgeführte Rehabilitation zur Besserung oder gar Rückbildung der Symptome beitragen.

Transitorisch ischämische Attacke (TIA)

Eine TIA ist als echter Notfall anzusehen, auch wenn sie in der Regel nur kurzfristig Symptome hervorruft. Ursache für eine TIA ist eine Mikroembolie, ein kleines Blutgerinnsel, welches ein Blutgefäß blockiert. Jede TIA sollte sorgfältig abgeklärt werden, denn es ist statistisch nachgewiesen, dass rund ein Drittel der Betroffenen später einen Schlaganfall erleiden wird.

Unregelmäßige Herztätigkeit, aber auch niedriger Blutdruck können zur Ansammlung von Blutplättchen an Herzklappen und in Arterien führen, die sich bei irgendeiner Gelegenheit lösen können und die Mikroembolie auslösen. Häufigste Symptome sind Seh- und Hörstörungen, Störungen der Sprache oder des Sprachverständnisses, Einknicken der Beine, Gleichgewichtsstörungen mit und ohne Schwindel, Taubheitsgefühle in Arm oder Bein und Probleme beim Lesen, Rechnen oder Schreiben.


Zertifikate

Stroke Unit

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