Die allermeisten Fälle von Bluthochdruck haben keine „fassbare“ Ursache (sogenannte „essentielle“ oder „primäre Hypertonie“), sind also nicht Folge einer zugrundeliegenden Erkrankung („sekundäre Hypertonie“). Unterschiedliche Faktoren, allen voran eine ungesunde Lebensführung mit Übergewicht, Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum und Bewegungsarmut führen zur Entwicklung eines Bluthochdrucks. Die gute Nachricht hierbei ist: Werden diese „ungesunden“ Faktoren abgestellt, so mildert sich auch die Bluthochdruckerkrankung ab oder verschwindet in manchen Fällen sogar vollständig. In vielen Fällen müssen jedoch zusätzlich noch als wesentliche weitere Säule der Behandlung blutdrucksenkende Medikamente eingesetzt werden.
Selten können allerdings auch andere Krankheitsbilder ihrerseits eine Bluthochdruckerkrankung verursachen. Die Behandlung dieser Grunderkrankung führt dann auch zu einer ursächlichen Behandlung des Bluthochdrucks. So spielt beispielsweise die Niere mit ihrer Hormonproduktion sowie der Regulierung des Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushaltes eine wichtige Rolle in der Blutdruckregulation. Vereinfacht gesagt, hat die Niere unter anderem die Funktion eines „Blutdrucksensors“: Registriert die Niere einen niedrigen Blutdruck, so werden Hormone ausgeschüttet, die zu einer Aufnahme von Mineralstoffen und Wasser in das Gefäßsystem führen. Als Folge steigt der Blutdruck. Besteht eine schwergradige Einengung des blutzuführenden Gefäßes der Niere (Nierenarterienstenose), so kann es passieren, dass die Niere daraus quasi eine zu niedrige Gesamtblutdrucklage interpretiert. Der Blutdruck wird dann unnötigerweise angehoben - längerfristig stellt dies dann eine spezielle Form der Bluthochdruckerkrankung dar.
Zu den seltenen Bluthochdruck auslösenden Erkrankungen zählen ferner eine schwere Überfunktion der Schilddrüse sowie gewisse hormonproduzierende Geschwulste. Eine entsprechende Abklärung geht einer erfolgreichen Behandlung natürlich voraus.