Kinderurologie

Urologische Erkrankungen im Kindesalter – was bedeutet das?

Bereits unmittelbar nach der Geburt können Sie mit einer urologischen Erkrankung Ihres Kindes konfrontiert werden, z.B. sichtbaren Fehlbildungen von Harn- und Geschlechtsorganen. Andere Symptome entwickeln sich vielleicht erst später wie Harnwegsinfekte oder bleibendes Einnässen. Mit viel Rücksicht auf die Entwicklung des Kindes und in Zusammenarbeit mit Ihnen, den selbstverständlich besorgten Eltern, sollten die Erkrankungen diagnostiziert und entsprechend therapiert werden. Dies wird zunächst der Kinderarzt, die Urologin/der Urologe in der Praxis tun, um zu entscheiden, ob ein Krankenhausaufenthalt nötig ist. Dann sind wir für Sie als Eltern und ihre Kinder da!


Welche Erkrankungen sind häufig und was kann man tun?

Verengung der Vorhaut (Phimose)
Bei der Geburt sind Vorhaut und Eichel noch eng verbunden. Erst wenn mit zunehmendem Alter ein Zurückstreifen nicht möglich ist, Entzündungen oder eine narbige Verengung auftreten, ist eine Beschneidung erforderlich. Eine Vorbehandlung mit einer speziellen Salbe ist zu empfehlen. Die sog. Circumcision  ist ein ambulanter Eingriff in kurzer Narkose und kann als komplette Vorhautentfernung (radikal) oder unter Vorhauterhalt (plastisch) erfolgen. Ein zu kurzes Vorhautbändchen wird gleichzeitig durchtrennt.

Hodenhochstand
Im Laufe der Embryonalentwicklung bis zur Geburt wandern die Hoden vom Bauchraum in den Hodensack. Ist dies nicht der Fall, können später die Samenbildung und damit die Fruchtbarkeit gestört sein. Deshalb sollte die Behandlung mit dem 1. Lebensjahr abgeschlossen sein. Wenn eine Hormonbehandlung  (Nasenspray) nicht erfolgreich ist, ist eine ambulante Operation erforderlich, bei der der Hoden in den Hodensack verlagert wird. Kleine Leistenbrüche werden dabei mit beseitigt.

Harnwegsinfekte
Insbesondere bei Mädchen sind Harnwegsinfekte keine Seltenheit. Treten diese jedoch wiederholt – evtl. auch mit Fieber – auf, sollte man als Ursache  Veränderungen im Bereich der Harnorgane ausschließen, wie z.B. eine verengte Harnröhre oder ein Zurückfließen des Urins aus der Blase in die Nieren (sogenannter Reflux). Auch da-für ist eine kurze Untersuchung in Narkose erforderlich. Eine Harnröhrenenge kann gleichzeitig erweitert werden. Liegt ein Reflux vor, der durch einen nicht ausreichen-den Verschlussmechanismus der Harnleitermündung in die Blase entsteht, muss entschieden werden, ob dieser durch eine Langzeitbehandlung ausreift und ausheilt oder ob ein größerer Eingriff erforderlich ist. So kann z.B. die Harnleitermündung mit einem Gel umspritzt und dadurch verengt oder  anders in die Blase einoperiert werden (Antirefluxplastik).

Einnässen (Enuresis, kindliche Harninkontinenz)
Nächtliches Einnässen oder auch tagsüber stellt für Kinder und Eltern eine enorme Belastung dar. Ein großer Teil an Diagnostik und Therapie findet in der Praxis statt. Manchmal ist es jedoch auch hier erforderlich, aufwändigere Untersuchungen im Krankenhaus durchzuführen, z.B. eine Blasendruckmessung oder eine Blasenspiegelung.Angeborene Missbildungen des GenitaleDazu gehören z.B. die angeborenen Fehlmündungen der männlichen Harnröhre (Hypospadie).Diese bedürfen einer sehr individuellen und altersangepassten operativen Therapie, mit dem Ziel der optimalen Organfunktion unter Berücksichtigung des kosmetischen Ergebnisses.

Fehlbildung der Harnröhre (Hypospadien)
Bei Kindern kann abhängig vom Grad der vorzeitig mündenden Harnröhrenöffnung und unzureichend vorhandenem Eigengewebe ein Harnröhrenaufbau mit Gewebsersatz erforderlich sein. Die Mundschleimhaut ist neben dem inneren Vorhautblatt das wichtigste Verfahren zur Harnröhrenrekonstruktion bei kindlichen Fehlmündungen der Harnröhre (Hypospadien).

Wir wissen, dass ein Kind kein kleiner Erwachsener ist. 

Nicht immer geht es im Rahmen der Behandlung ohne Schmerzen und Tränen ab. Fachkompetente Ärzt*innen und qualifiziertes Pflegepersonal bemühen sich stets um eine freundliche entgegenkommende Betreuung, damit Sie und Ihre Kinder sich bei uns gut und möglichst angstfrei aufgehoben fühlen. Kinder, die uns vertrauen und zufriedene Eltern sind uns wichtig!


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