Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck):
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Bei der pulmonalen Hypertonie (PH) handelt es sich um eine Erkrankung des Blutgefäßsystems der Lunge sowie der rechten Herzhöhlen. Durch verschiedene Mechanismen kommt es zu einer Durchflussstörung des Blutes durch die Lungengefäße. Als Folge erhöht sich der Druck in der Lungenarterie (Lungenhochdruck = pulmonale Hypertonie). Durch diese Druckerhöhung kommt es zu einer fortschreitenden Belastung der rechten Herzseite, welche den Durchfluss des Blutes durch die Lungen zur Sauerstoff-Aufnahme und Kohlendioxid-Abgabe zu gewährleisten versucht. Im Verlauf kommt es daher zur verminderten Sauerstoffversorgung sowie zum Blutstau vor dem rechten Herzen. Dies macht sich als Wasseransammlung in Beinen (Ödeme), Bauch (Aszites) oder im Brustraum (Pleuraerguss) bemerkbar.
Hinweise auf eine pulmonale Hypertonie können in ihrem Auftreten und ihrer Schwere sehr diffus und vielfältig sein. Das führende Symptom stellt die Luftnot, zunächst unter körperlicher Belastung, und im Verlauf auch in Ruhe dar.
Typische Symptome einer pulmonalen Hypertonie sind:
Die Symptome treten typischerweise langsam über Wochen bis Monate auf. In einzelnen Fällen kann es jedoch auch zu einem akutem und schwerem Symptombeginn kommen.
Neben dem Auftreten einer pulmonalen Hypertonie als eigenständige Erkrankung oder vererbtes Krankheitsbild können auch verschiedenste Grunderkrankungen Auslöser sein:
Die Diagnostik des Lungenhochdrucks stellt einen komplexen Prozess zur Abklärung etwaiger Grunderkrankungen dar. Zentrale Komponenten stellen die Echokardiographie (Herzultraschall), die Spiroergometrie (Belastungsuntersuchung), sowie der Rechtsherzkatheter (invasive Druckmessung in der Lungenstrombahn per Katheterverfahren), dar. Ergänzend sind ggf. Untersuchungen wie eine Computertomographie oder Ventilations-Perfusions-Szintigraphie (Radiologische Untersuchungsmethoden), ausführliche Labordiagnostik (Blutentnahme) oder weitere Methoden notwendig.
Die Behandlung der pulmonalen Hypertonie hängt von der jeweiligen Konstellation ab. Von ausschließlicher Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankungen, spezifischer medikamentöser Therapie (Tabletten, Inhalation oder kontinuierliche Pumpensysteme) bis hin zu diversen Operationen (Pulmonale-Endarteriektomie, Lungentransplantation) gibt es verschiedene etablierte Therapiekonzepte. Diese werden wir für jeden Patienten individuell zusammenstellen und ggf. durch unsere Netzwerkpartner erweitern.
Bitte bringen Sie jedes Mal einen Überweisungs-/Einweisungsschein mit.
Wenn bereits vorhanden, bitten wir Sie, Ihre Arztbriefe, Laborwerte, Herz-Katheter-Berichte (im Idealfall inklusive der Zahlenwerte) sowie Entlassungsberichte aus Krankenhäusern mitzubringen. Sowohl schriftliche Befunde als auch CDs von Untersuchungen wie: Computertomographien (CT), Bronchoskopien (Lungenspiegelung), Pulmonalis-Angiographien oder Szintigraphien und Kernspinnuntersuchungen (MRT) können uns sehr weiterhelfen und Doppeluntersuchungen vermeiden.
Auch eine aktuelle Aufstellung Ihrer täglichen Medikation sowie eine Auflistung von vorrangegangenen Medikationen oder wegen Nebenwirkungen abgesetzter Medikamente ist sehr wichtig für uns.
Je nach vorliegenden Vorbefunden werden wir an Ihrem Termin diverse Untersuchungen durchführen, um uns ein umfassendes Bild über Ihre Erkrankung schaffen zu können. Da wir uns persönlich sehr ausführlich mit Ihrem Fall beschäftigen kann Ihr Besuch in unserer Ambulanz daher auch etwas länger dauern. Sollten weitere Untersuchungen im stationären Bereich erforderlich sein, können wir einen entsprechenden Termin vereinbaren, um eine optimale Diagnostik und Therapie zu ermöglichen.
Die Versorgung unserer Patient*innen mit einer pulmonalen Hypertonie erfolgt nach Bedarf interdisziplinär in unserem Netzwerk.
Wir pflegen eine enge Kooperation mit der pneumologischen Klinik unseres Hauses (Chefarzt Dr. med. Christoph Tannhof).
Weitere Informationen
Weitere Informationen können auf der Homepage der Selbsthilfegruppe für pulmonale Hypertonie ph ev (www.phev.de) aufgerufen werden.
Unsere Spezialambulanz (ASV-Ambulanz - Ambulante spezialfachärztliche Versorgung) für pulmonale Hypertonie befindet sich aktuell im Aufbau. Aber auch bis dahin ist eine ambulante und ggf. stationäre Abklärung bei Verdacht auf eine pulmonale Hypertonie möglich.