Männerheilkunde (Andrologie)

Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt unserer Klinik ist die Männerheilkunde oder Andrologie, welcher sich mit Erektionsstörungen beschäftigt. 

Unsere Klinik für Urologie bietet im Rahmen einer Spezialsprechstunde für erektile Dysfunktion und Induratio Penis Plastica (IPP) eine umfassende evidenzbasierte Diagnostik und Therapie, die die möglichen körperlichen Ursachen einer Erektionsstörung und/oder Penisverkrümmung untersucht und ggf. behandelt.

Krankheitsbilder

Erektile Dysfunktion

Eine erektile Dysfunktion (ED), also die Unfähigkeit eine Erektion herbeizuführen, ist eine Erkrankung, die mit steigendem Alter zunimmt, die aber auch junge Männer betreffen kann. Die Ursachen hierfür sind zahlreich. Innere Erkrankungen, Hormonstörungen, Nervenschädigungen oder Nebenwirkungen einiger Medikamente, aber auch psychosoziale Faktoren wie Stress, sexuelle Versagensängste oder Beziehungsprobleme können zu einer ED führen. 

Begünstigende Risikofaktoren sind u.a. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes mellitus, Adipositas und der Konsum von Alkohol und Nikotin. 

In den meisten Fällen ist erektile Dysfunktion gut und effektiv behandelbar. Der behandelnde Arzt entscheidet gemeinsam mit dem Patienten, welche Therapie sinnvoll ist.

IPP

Ein weiteres Krankheitsbild, das wir in unserer Spezialsprechstunde behandeln, ist die IPP (Induratio Penis Plastica), eine „unnatürlich“ starke Biegung des Penis, die unter Umständen Schmerzen bei der Erektion erzeugt oder die Penetration erschwert. Bei der IPP kommt es aus noch unbekannten Gründen zu einer Entzündung im Penis, die eine Plaquebildung zur Folge hat und dann im erigierten Zustand eine Gewebsverhärtung bewirkt. 

Die Erkrankung verläuft typischerweise in unterschiedlichen Phasen. In der ersten akuten Phase, die bis zu einem Jahr und darüber hinaus dauern kann, verstärken sich die Symptome zunehmend. Hier spielen Entzündungsprozesse im Schwellkörpergewebe eine Rolle. Bleiben die Symptome unverändert, ist die stabile Phase erreicht. Hierbei können Verkalkungen im Bereich der Vernarbungen auftreten. Eine Therapie sollte möglichst früh in der aktiven, entzündlichen Phase begonnen werden.

Behandlung

LI-ESWT

Die Diagnostik erfolgt im Einklang nationaler und internationaler Leitlinien. Sie umfasst eine umfangreiche Anamnese, einschließlich Sexual- und Beziehungsanamnese, körperliche Untersuchungen, Laboranalyse und ggf. eine weitere Spezialdiagnostik. Es erfolgt eine urologische Abklärung und bei Bedarf Behandlung möglicher körperlicher Ursachen. 

Wir bieten bei zur Behandlung der ED / IPP in bestimmten Fällen neben den konventionellen Therapien ein neuartiges Therapieverfahren an. Dieses Verfahren wird Low-Intensity Shock Wave Therapy (LI-SWT) genannt. In mehreren publizierten Studien konnten positive Effekte der LI-SWT auf die erektile Funktion und IPP nachgewiesen werden. Mit der Extrakorporalen Stoßwellentherapie steht zum ersten Mal in der Behandlung der erektilen Dysfunktion und IPP ein Verfahren zur Verfügung, welches direkt vom behandelnden Arzt aktiv im betroffenen Gewebeabschnitt eingesetzt werden kann. 

Bei ED kommen in mehreren Sitzungen Stoßwellen zum Einsatz, die sich im Gewebe günstig auf die Bildung von Gefäßen und Nerven auswirken können. Durch die fokussierten Stoßwellen lassen sich bei IPP die Vernarbungen im Schwellkörper „aufweichen“, so dass bei gleichzeitiger Dehnung der Schwellkörperabknickung eine Verbesserung der Situation nach einigen Monaten zu erwarten ist. Die Therapie sollte möglichst früh und in einem multimodalen Ansatz erfolgen.


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